Im April ringen gewöhnlich Reste des Winters in Form von sehr kalten Luftmassen mit der nun bereits hoch stehenden Sonne und herangeführten Warmluftmassen um die Vorherrschaft in der europäischen Wetterküche, was dem Monat seinen typischen, "wetterwendischen" Charakter verleiht.
Im römischen Kalendarium war der April ursprünglich der zweite Monat des Jahres. Sein Name bezieht sich vermutlich auf die sich im Frühling öffnenden Knospen (lat. aperire = öffnen), oder das Auftauchen des Kuckucks (lat. Aprilis). Alte deutsche Namen für den April sind "Ostarmanoth", nach Ostara, der altgermanischen Göttin der Morgenröte, "Ostermond", aber auch "Wandelmonat" oder "Launing", was auf die Wechselhaftigkeit der Witterung im April hinweist, die schon unseren frühmittelalterlichen Vorfahren auffiel.
Im April verlängert sich der lichte Tag in 50° nördlicher Breite, das entspricht etwa der Lage von Frankfurt am Main oder Prag, von ca. 12 h 57 min am Monatsbeginn auf knapp 14 h 41 min am Monatsende und die Sonne erreicht eine Mittagshöhe von knapp 55°. Auch am nächtlichen Himmel zeigt sich zunehmend die Dominanz des Frühlings, im Süden funkelt Regulus im Sternbild des Löwen. Weiter östlich folgt der rötliche Stern Arktur im Bärenhüter (Bootes) und etwas tiefer über dem Horizont steht Spica im Sternbild Jungfrau, während am westlichen Horizont die Wintersternbilder allmählich untergehen.
Im klimatologischen Mittel stellt sich im April im nordatlantisch-europäischen Raum die atmosphärische Zirkulation vom winterlichen, meist zonal geprägten und durch Westwetterlagen gekennzeichneten Regime zum eher meridional dominierten Zirkulationsschema des Sommerhalbjahres um. Länger andauernde Hochdrucklagen sind allerdings meist noch selten, insbesondere im April ringen gewöhnlich polare und subtropische Luftmassen um die Vorherrschaft in Mitteleuropa, worin sich die sprichwörtliche Wechselhaftigkeit des Aprils begründet.
So erleben wir einerseits bei entsprechenden Wetterlagen oftmals schon frühsommerliche Tage (beispielsweise sind am morgigen Sonntag im Westen Höchstwerte von 25 °C möglich), andererseits kann auf der Rückseite von Tiefausläufern hoch reichende und labil geschichtete Kaltluft für wechselhaftes Schauerwetter sorgen. Leichte Nachtfröste stehen im April bei klarem Himmel immer noch auf dem Programm und wenn - wie in diesem Jahr - mit östlicher Strömung "russische Polarluft" nach Mitteleuropa geführt wird und es an den Fronten von Tiefdruckgebieten zu Aufgleitvorgängen von wärmerer Atlantikluft kommt, sind auch "weiße Ostern" mit Schneefällen nichts Außergewöhnliches.
Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/04/07.html finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte Darstellung des Firmaments spätabends im April 2018. (Wenn man im Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 07.04.2018