Synoptische Übersicht - Mittelfrist

ausgegeben am Donnerstag, den 06.11.2025 um 10.30 UTC



Hochdruckwetter mit viel Nebelgrau.

Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 13.11.2025

Im Mittelfristzeitraum herrscht weitgehend Hochdruckeinfluss. Dabei zeigt sich zunächst eine von der Iberischen Halbinsel über Mitteleuropa nach Osten verlaufende Hochdruckzone, die in der nächsten Woche sukzessive von Südwesten her abgebaut wird, da sich über dem Atlantik ein Langwellentrog in Stellung bringt. Ein schwaches Höhentief am Sonntag über Österreich sowie ab Dienstag von Westen her übergreifende Reste von Tiefausläufern haben kaum Auswirkungen. Sie bewirken lediglich ein leichtes Anheben der tiefen Bewölkung und geringe Niederschläge. Ansonsten bestimmen bei sehr gradientschwachen Verhältnissen Grenzschichtprozesse das Wettergeschehen. Entsprechend gibt es viel Nebel und Hochnebel, abseits davon aber auch etwas Sonne; vor allem im Bergland. In den Nächten tritt je nach Bewölkung leichter Frost auf. Ab Wochenmitte nähert sich der Trog Westeuropa und über Mitteleuropa kommt eine südliche Strömung auf. Es bleibt durch einen kräftigen Keil in der Höhe dabei stark antizyklonal geprägt, die Nebelneigung dürfte insgesamt aber abnehmen. In den Alpen liefe das auf eine Föhnlage hinaus.

In der erweiterten Mittelfrist zeichnet sich eine milde südliche Strömung ab, die teilweise antizyklonal bleibt, nach Westen und Norden hin geht der Trend aber zu leicht wechselhaftem Wetter.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz des europäischen Modells (IFS) ist mittelfristig gut und wird erst zum Ende etwas schwächer. Zyklonale Strukturen in der Höhe (anfangs, Sonntag und Montag) sowie von Westen her übergreifende auflösende Tiefausläufer (Dienstag) werden mit Unschärfen berechnet, fallen aber auch nicht groß ins Gewicht. Insgesamt herrscht Hochdruckeinfluss mit Grenzschichtphänomenen, wie Nebel und Hochnebel.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die anderen betrachteten Globalmodelle wie ICON, UKMO und GFS zeigen keine alternativen Lösungen.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Ensembles stützen im Wesentlichen die Aussagen des Hauptlaufs. In den Rauchfahnen verlaufen die Kurven gut gebündelt und fächern erst ab Mitte der nächsten Woche etwas auf. Niederschlagssignale sind zwar vorhanden, bleiben aber marginal. Die Clusterung setzt im ersten Zeitschritt bis Montag voll auf Blocking. Die 3 Cluster zeigen unisono eine positive Geopotentialanomalie von Osteuropa bis in den Grönländischen Raum. Für uns unterscheiden sie sich kaum. Von Dienstag bis Donnerstag tritt ein recht weit südlich ansetzender Trog vor Südwesteuropa stärker in Erscheinung. Er ist in allen 5 Clustern zu finden und stützt in den meisten Lösungen den sich kräftigenden Rücken bei uns. Die Lösungen werden vermehrt in NAO- ein sortiert, am überwiegenden Hochdruckeinfluss über Mitteleuropa ändert das nichts. In der erweiterten Mittelfrist wird es etwas diffiziler. Das Lösungsspektrum vergrößert sich auf NAO+ und zyklonale Westlage bis Blocking, wobei die antizyklonalen Lösungen in der Vorhand sind.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Signifikante Wettererscheinungen sind mittelfristig Mangelware. Zunächst bestimmen Grenzschichtphänomene den Ablauf. Das wird mit Unsicherheiten simuliert, markant ist daran freilich nichts. Erst wenn im Laufe der nächsten Woche die südliche Strömung aufkommt, ist in den Alpen Föhn möglich mit Sturmböen auf den Gipfeln und eventuell gibt es dann auch an der Nordsee ein paar stürmische Böen oder Sturmböen. Die Böen sind im MOS und ansatzweise in den probabilistischen Verfahren zu erkennen.

Basis für Mittelfristvorhersage MOS und IFS +EPS



VBZ Offenbach / Dipl.Met. Bernd Zeuschner