Weather-Basic-Care -- D E M O
Blick aufs Wetter von Baden-Württemberg und Deutschland
Die Daten werden vom Deutschen Wetterdienst bereitgestellt.
Heute ist Mittwoch, 02. April 2025 - 05:58 Uhr
Synoptische Übersicht - Mittelfrist
ausgegeben am Dienstag, den 01.04.2025 um 10.30 UTC
Nur wenig Wolken und am Freitag sehr mild bis warm, ab Samstag recht kühl, teils mit Nachtfrost. In der neuen Woche vor allem nach Osten hin wolkiger, örtlich etwas Niederschlagt und langsam etwas milder.
Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 08.04.2025
Die bisher wetterbestimmende hochreichende Antizyklone über Südskandinavien schwächt sich am Freitag ab und wird abgelöst durch ein neues Hoch südöstlich von Island, das sich verstärkt und durch ein Höhenhoch knapp westlich gestützt wird. Südöstlich des Hochs schwenkt die Kaltfront eines nach Nordrussland ziehenden Tiefs südwärts und erreicht zum Tagesende etwa die Ostseeküste. Zuvor ist bei uns noch recht milde Luft wirksam mit 850-hPa-Temperaturen zwischen 4 Grad im Nordosten und 8 Grad in Baden.
Am Samstag wandert die hochreichende Antizyklone ins Seegebiet knapp nördlich der Färöer-Inseln. An der Ostflanke des Hochs zieht ein scharfer, von Nordosteuropa ausgehender Trog vom Baltikum südostwärts und tropft zum Tagesende nach Ostpolen ab. Die zugehörige Kaltfront schwenkt rasch südwärts und erreicht abends die Alpen. Dahinter strömt Polarluft arktischen Ursprungs nach Deutschland mit 850-hPa-Temperaturen zwischen 0 Grad im Süden und -9 Grad im Nordosten (18 UTC). Bis Sonntagfrüh sinken die Temperatur in dieser Höhe auf -12 Grad an der Oder und -1 Grad in Südbaden.
Am Sonntag überschreitet die Bodentiefentwicklung im Bereich des Cut-Off-Tiefs über dem Nordosten Polens ihren Höhepunkt. Ein Randtrog des Höhentiefs schwenkt derweil nach Italien, so dass auch dort hochreichende Kaltluft wirksam ist. Zwischen dem hochreichenden Tief und dem knapp nördlich von Schottland liegenden Hoch dauert die Kaltluftzufuhr aus Nord bis Nordost an.
Am Montag und Dienstag liegen wir weiterhin zwischen dem blockierenden Hoch bei den Britischen Inseln und dem Tief über Weißrussland bzw. über Westrussland in einer Strömung, die niedertroposphärisch etwas auf Nordwest bis Nord zurückdreht. Damit gelangt etwas feuchtere, aber nur wenig mildere Luft nach Deutschland. Dabei steigen die Temperaturen in 850 hPa bis Dienstagabend auf -1 Grad im Nordwesten und -6 Grad an der Oder.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom IFS simuliert die Wetterentwicklung ähnlich wie die beiden Modellruns von gestern.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die anderen Modelle einschließlich ICON stützen die beschriebene Entwicklung. Am Sonntag und in der neuen Woche produziert IFS in der Osthälfte und in der Mitte mehr Niederschlag als die anderen Modelle. Allerdings nur im Bereich von rund 5 mm oder darunter.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse berechnet heute bis zum siebten Folgetag 4 Cluster, wobei Cluster 1, 2 und 4 ähnlich aussehen wie der beschriebene operationelle Lauf. Cluster 3 mit immerhin 10 Modellruns lässt allerdings den Kaltlufttropfen bis Dienstag zu den Ostalpen ziehen, so dass in der neuen Woche deutlich mehr Wolken und Niederschlag auftreten würden mit nennenswertem Schnee im Bergland. In der erweiterten Mittelfrist sieht Cluster 2 mit 15 Modellruns am ehesten nach dem Anschlusscluster aus. In diesem Scenario zieht der Trog/das Höhentief über dem südöstlichen Mitteleuropa aber langsam ostwärts ab, so dass es auch im Südosten zur Wetterberuhigung kommen würde. Die Rauchfahne von Offenbach zeigt am Freitag recht hohe Temperaturen in 850 hPa bei 6 oder 7 Grad. Im Laufe des Samstags stürzt die Temperatur mit Kaltfrontdurchgang ab, so dass Sonntagfrüh Werte zwischen -4 und 10 Grad erreicht werden. Von Sonntag bis Donnerstag steigt die Temperatur in 850 hPa im Mittel allmählich an auf Werte um -3 Grad. Die Niederschlagssignale ab dem Wochenende bleiben dürftig.
Zunächst ist es damit frühlingshaft mild mit Werten teils um 20 Grad in den EPS-Meteogrammen. Ab Sonntag liegen die Höchstwerte teils unter 10 Grad und sind deutlich unter dem Mdellklima-Mittel. In der neuen Woche erholen sich die Temperaturen nur langsam und es gibt vor allem anfangs noch Nachtfrostgefahr.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Es gibt meist keine markanten Wettererscheinungen und abgesehen vom Südosten scheint häufig die Sonne. Allerdings gibt es nachts und morgens in vielen Gebieten leichten Frost, in Bodennähe örtlich auch mäßigen Frost. Lediglich auf Alpengipfeln sind Sturmböen möglich (Mosmix).
Basis für Mittelfristvorhersage Mosmix, EPS, operationelle Modelle.
VBZ Offenbach / Dipl.Met. Olaf Pels Leusden