Weather-Basic-Care -- D E M O
Blick aufs Wetter von Baden-Württemberg und Deutschland
Die Daten werden vom Deutschen Wetterdienst bereitgestellt.
Heute ist Montag, 22. Dezember 2025 - 16:05 Uhr
Synoptische Übersicht - Mittelfrist
ausgegeben am Montag, den 22.12.2025 um 10.30 UTC
Hochdruckeinfluss. Leichte bis mäßige Nachtfröste, Höchstwerte überwiegend im einstelligen Temperaturbereich. Regional längerer Sonnenschein. Allgemein niederschlagsfrei. In der nächsten Woche erhöhte Unsicherheiten.
Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 29.12.2025
Der mittelfristige Vorhersagezeitraum beginnt am Donnerstag (Erster Weihnachtsfeiertag) mit einem mächtigen Höhenhoch (500 hPa) über dem Europäischen Nordmeer und Südskandinavien. Dieses weitet sich an den Folgetagen unter Abschwächung über die Ostsee nach Polen hin aus und bildet am Samstag eine Geopotentialbrücke bis zum Balkan. Nachfolgend stärkt sich diese in ihrer räumlichen Ausprägung und verläuft am Sonntag von der Nordsee zur Adria. Das hohe Potential stützt während des gesamten Mittelfristzeitraums eine zunächst von Schottland über Dänemark bis zur Ukraine reichende Bodenhochdruckzone. Am Wochenende bildet sich der Schwerpunkt des Hochs über Nordwesteuropa heraus, Mitteleuropa liegt dabei an dessen Südostflanke.
Während am Donnerstag noch etwas Kaltluft aus Osteuropa angezapft werden kann (T in 850 hPa im Nordosten noch -3 Grad), wird die Luftmasse in diesem Niveau an den Folgetagen wieder milder. Am Sonntag taucht in IFS im Westen sogar die 10 Grad-Isotherme auf. Die Nächte sind zu Weihnachten durch leichten bis mäßigen Frost gekennzeichnet, wobei sich dieser aufgrund der oft klaren Nächte auch am Wochenende halten kann. Tagsüber reicht es im Nordosten am Ersten Weihnachtsfeiertag regional für Dauerfrost, danach hält sich dieser nur noch lokal bei zähem Nebel oder Hochnebel. Ansonsten liegen die Höchstwerte in den meisten Fällen im einstelligen Bereich.
Am Donnerstag ist der Gradient zunächst etwas stärker ausgeprägt, sodass der Nordostwind noch deutlich spürbar sein wird. In den Kammlagen der östlichen und zentralen Mittelgebirge treten starke bis stürmische Böen auf, die sich am Nachmittag und Abend abschwächen. Danach spielt der Wind keine herausgehobene Rolle mehr. Die Modelle zeigen außerdem durchgehend bis Montag keine oder nur marginale Niederschlagssignale.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz der letzten beiden IFS-Läufe ist als gut zu bezeichnen. Am Sonntag wird nun weiterhin mit hohem Geopotential gerechnet, der Lauf von gestern 00 UTC hatte etwas stärkeren Einfluss eines osteuropäischen Troges im Programm (bitte ergänzende Hinweise bei den Ensemblevorhersagen beachten). Erwähnenswert ist noch das deutlich höhere Temperaturniveau am Wochenende in 850 hPa im aktuellen Lauf, beim Vorlauf wären wir zumindest im Randbereich der kälteren Osteuropaluft gelegen. Gemeinsam ist den Modellläufen, dass kaum Niederschlag erwartet wird.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Auch der Vergleich von verschiedene Globalmodellen bringen keine anderen Erkenntnisse. Der dominierende Hochdruckeinfluss am Boden sowie die Antizyklone in der Höhe wird bis zum Wochenende ähnlich gezeigt. Allerdings kommen dann leichte Konfigurationsunterschiede in der Höhe zum Vorschein, die sich vor allem bei der Luftmassentemperatur manifestieren. ICON und GFS sind beispielsweise in 850 hPa am Sonntag und Montag nicht so mild wie IFS. Abgesehen von geringen Niederschlagssignalen in der ausfließenden Kaltluft aus Osteuropa in ICON zeigen die verschiedenen Modelle niederschlagsfreie Verhältnisse. Das Jahr klingt also mit einer trockenen Witterung aus.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
EPS: Die Rauchfahnen für repräsentative deutsche Orte stützen die gemachten deterministischen Aussagen, aber nur bis zum Samstag. Von Donnerstag bis Samstag steigt das Potential stetig an, diesem Anstieg folgt auch T850 hPa in einem eng gebündelten Bereich. Dazu sind nur geringe Niederschlagssignale von einzelnen Membern zu finden. Ab Sonntag ist diese Prognosesicherheit aber dahin. Der Hauptlauf setzt weiterhin auf das beschriebene hohe Potential mit auch deutlich höheren T850. Allerdings spannt sich nun ein großer Unsicherheitsbereich auf. Fast alle anderen Member zeigen einen deutlich stärkeren Rückgang des Potentials und der Temperatur, einige sind am Sonntag auch gebündelt mit einem Absacken von T850. Außerdem kommt zunehmend Rauschen bei den Niederschlagssignalen auf. Es empfiehlt sich daher, an den letzten Tagen des Jahres prognostisch etwas defensiv zu Werk zu gehen und absolute Sicherheiten zu vermeiden.
CLUSTER: +120...+168h: Es liegen sechs Cluster vor, wobei die meisten "Blocking" zugeordnet werden. Während C1 und C2 zum Beginn der neuen Woche auch in Mitteleuropa auf eine positive Geopotentialanomalie setzen, weisen besonders C3 bis C5 einen stärkeren Einfluss des osteuropäischen Langwellentroges auf.
+192...+240h: Es wird bei den Strömungsmustern nun deutlich bunter, das Ergebnis ist eine Mischung aus "Blocking" und "Atlantischer Rücken". Die massive positive Potentialabweichung auf dem Nordatlantik zum Ende des Jahres ist bei fast allen Clustern beeindruckend. Mitteleuropa liegt dabei im Übergangsbereich zum osteuropäischen Trog. Damit können eventuellen Randtröge oder eine leichte Westverlagerung des Troges größere Unterschiede herbeiführen. Beispielsweise haben C3 und C5 eine mehr oder weniger ausgeprägte Troglage während der Silvesternacht im Programm. Für definitive Aussagen ist es daher leider noch zu früh.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
WIND: Am Donnerstag in den Kammlagen der zentralen und östlichen Mittelgebirge noch stürmische Böen (Bft 8) aus Nordost, im Tagesverlauf nachlassend.
Sonst keine markanten Wettergefahren.
Basis für Mittelfristvorhersage IFS, MOSMix
VBZ Offenbach / Mag.rer.nat. Florian Bilgeri