Am heutigen Totensonntag pilgern wieder zahlreiche Menschen in die Kirche und auf die Friedhöfe, um ihren verstorbenen Mitmenschen zu gedenken.
Der Totensonntag ist ein evangelischer Feiertag und wird traditionell am letzten Sonntag vor dem ersten Advent begangen. Als somit letzter Sonntag des Kirchenjahres läutet der Gedenktag gewissermaßen jedes Jahr einen Neuanfang ein und fällt kalendarisch immer auf einen Tag im Zeitraum zwischen dem 20. und 26. November. In diesem Jahr, in dem der 4. Advent genau auf den Heiligabend fällt, ist damit die spätmöglichste Konstellation des Totensonntags mit dem heutigen 26. November 2017 gegeben. Der Feiertag wird auch als sogenannter "Ewigkeitssonntag" bezeichnet und dient der Erinnerung und dem Gedenken an Verstorbene. Damit ist der Totensonntag das evangelische Gegenstück zum katholischen "Allerseelen", welches in jedem Kirchenjahr am 02. November - also einen Tag nach "Allerheiligen" begangen wird.
Der Totensonntag unterliegt in Deutschland als sogenannter "stiller" Feiertag besonderen Schutzbedingungen, auch wenn er nicht gesetzlich festgelegt ist. Je nach Region sind dabei beispielsweise öffentliche musikalische Veranstaltungen untersagt. In Bayern herrscht ein ganztägiges Tanzverbot. Das betrifft alle Veranstaltungen, die nicht dem ernsten Charakter dieses Tages entsprechen - demnach auch private Partys und Konzerte.
Landesweit ist es am heutigen Totensonntag zum Brauch geworden, sich im Kreise der Familie zu treffen, um die Gräber der verstorbenen Familienmitglieder und Angehörigen mit Blumen und Kränzen zu schmücken und zu dekorieren. In vielen Gemeinden werden die Angehörigen der Verstorbenen eigens zu Gottesdiensten auf den Friedhöfen vor Ort eingeladen, um den Verstorbenen zu gedenken.
Aus Pietätsgründen soll an dieser Stelle nur ein kurzes meteorologisches Statement erfolgen. Beim Gang nach Draußen besteht am heutigen Totensonntag vor allem im Nordwesten und Süden des Landes ein erhöhtes Schauerrisiko, teils mit Schnee oder Graupel bei frischen 0 bis 7 Grad. In den nächsten Tagen stellt sich im höheren Bergland frühwinterliches, sonst eher nasskaltes Wetter mit zeitweiligem Regen oder Schneeregen ein. In den Nächten besteht bei leichtem Frost Glättegefahr.
Dipl.-Met. Robert Hausen
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 26.11.2017