Für die Alpen kündigt sich für die Nacht zum Montag (6.11.2017) der erste größere Wintereinbruch der noch jungen Saison an. Montagfrüh kann es dann vorübergehend bis in einige Täler hinabschneien. Im Rest des Landes wird es zumindest deutlich kälter.
Seit rund vier Wochen werden mit südwestlichen bis westlichen Winden überwiegend milde Luftmassen nach Deutschland geführt. Dies ändert sich am Sonntag und vor allem in der Nacht zum Montag grundlegend, wenn hinter einer markanten Kaltfront deutlich kältere Luftmassen subpolaren Ursprungs von Nordwesten Deutschland fluten und insbesondere in den Alpen einen regelrechten Temperatur- und Wettersturz herbeiführen.
Die Kaltfront weist zwar einen großen räumlichen Temperaturgradienten auf, bewegt sich am Sonntag aber nur langsam über Deutschland ostwärts. Die mit der Kaltfront verbundenen Regenfälle halten somit gebietsweise länger an. Eine Tiefbildung über Norditalien lässt die Front über dem Alpenraum sogar stationär werden, Staueffekte in der nordwestlichen Strömung verstärken die Niederschläge dort zusätzlich noch. In der einfließenden Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht zum Montag immer tiefer, sodass es Montagfrüh zumindest bis auf 800 m herab schneit. Selbst bis auf 600 m Höhe können sich bei stärkeren Niederschlagsperioden Schneeflocken unter den Regen mischen. Es wird somit also für einige Täler wahrscheinlich zum ersten Schneefall der Saison kommen.
Die stärksten Intensitäten der Niederschläge werden von den Modellen übereinstimmend für die Nacht zum Montag simuliert, am Montag selber lassen die Regen- und Schneefälle bei geringfügig ansteigender Schneefallgrenze dann nach, klingen jedoch noch nicht vollständig ab. Dies soll dann aber in der Nacht zum Dienstag (7.11.2017) schließlich der Fall sein. Hinsichtlich der Frage der Niederschlagsmenge gibt es noch gewisse Unsicherheiten, aus heutiger Sicht könnten in Lagen oberhalb 1000 m aber rund 15 bis 25 cm, oberhalb 1500 m auch um 40 cm Neuschnee fallen.
Während der Folgetage nimmt der Hochdruckeinfluss allmählich zu und die eingeflossene kalte Luftmasse wird zunächst nicht ausgeräumt. In Lagen oberhalb von etwa 1200 m kann der Schnee also durchaus einige Tage überdauern. Bei den im Alpenraum zu erwartenden winterlichen Straßenverhältnissen wird es dementsprechend höchste Zeit für Winterreifen. Aber auch in den Regionen abseits der Alpen wird es, wenn doch nicht weiß, so zumindest deutlich kälter und in der Nacht zum Montag gibt es bereits im Westen gebietsweise, in der Nacht zum Dienstag dann verbreitet Bodenfrost. Die fortgeschrittene Jahreszeit lässt sich kommende Woche also nicht nur an den bereits kurzen Tagen, sondern auch beim Wetter ablesen.
MSc.-Met. Thore Hansen
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 03.11.2017