Thema des Tages: Hoffnung auf ein bisschen "Goldenen Oktober"


Datum 10.10.2017



Zum Wochenende stabilisiert sich das Wetter zunehmend von Süden her und die Sonne kann sich mehr und mehr durchsetzen. Es bestehen also berechtigte Hoffnungen auf die Einkehr des goldenen Herbstes - allerdings mal wieder nicht für alle in gleichem Maße.

Bisher zeigte sich der Herbst eher von seiner trüben und zeitweise auch sehr stürmischen Seite, doch jetzt besteht tatsächlich Hoffnung auf etwas "Goldenen Oktober".

Selbst im Wetter-Lexikon auf der DWD-Homepage findet sich ein Eintrag zum Thema "Goldener Oktober". Danach wird als "Goldener Oktober" eine Schönwetterperiode bezeichnet, die häufig Mitte Oktober auftritt.

Der goldene Eindruck entsteht dabei durch das Zusammenspiel von Sonnenschein und gelbgefärbtem Laub von Bäumen und Sträuchern. Befindet sich das Schönwetterhoch über Mittel- oder Südosteuropa und gelangen mit einer südwestlichen oder südlichen Strömung wärmere Luftmassen zu uns, kann es tagsüber durchaus recht warm werden. Allerdings sind die Nächte Mitte Oktober bereits ziemlich lang und so kühlt die Atmosphäre bei gering bewölktem oder klarem Himmel kräftig aus. Dadurch können morgendliche "Störenfriede" wie Nebel, Frost in Bodennähe oder gar leichter Luftfrost auftreten.

Die nächsten Tage präsentieren sich aber noch meist wechselhaft, es überwiegt stärkere Bewölkung und es regnet auch zeitweise. Außerdem frischt der Wind zum Mittwoch und Donnerstag insbesondere im Norden und dort vor allem an den Küsten stark bis stürmisch auf. Lediglich ganz im Süden herrscht bei etwas höherem Luftdruck bereits ruhigeres Wetter. Dort kann sich die Sonne schon häufiger zeigen und es bleibt meist trocken. Auch die Höchsttemperaturen liegen mit Sonnenunterstützung bei Werten um 20 Grad.

Und dann kommt der Freitag...

Nach derzeitigem Stand der Dinge - und dabei sind sich die Wettermodelle aktuell sogar weitgehend einig - steigt im Laufe des Freitags der Luftdruck von Südwesten her zunehmend an. Es etabliert sich ein Hochdruckgebiet über weiten Teilen Süd- und Mitteleuropas bis ins nördliche Afrika. Das Hoch wird voraussichtlich den Namen "Tanja" bekommen. Dabei wird zum einen etwas wärmere Luft von Südwesten herangeführt, so dass die Tageshöchstwerte dort, wo die Sonne scheint, am Wochenende um oder sogar leicht über 20 Grad liegen dürften. Zum anderen gestaltet sich das Wetter zumindest nach Auflösung morgendlicher, teils zäher Nebelfelder vor allem im Süden und in der Mitte überwiegend freundlich.

Aktuell ist allerdings noch etwas unsicher, inwieweit ganz Deutschland in den Genuss goldener Herbsttage kommt. Anhand der vorliegenden Prognose wird der Norden Deutschlands einmal mehr im Nachteil sein. Dort herrscht häufig dichte Bewölkung, aus der zumindest noch am Samstag ein paar Tropfen fallen können. Der Sonntag wird aber wohl auch im Norden mit mehr Sonnenschein aufwarten können.

Unsicher ist auch, wie lange sich das goldene Herbstwetter halten kann: Die Prognosen für den Start der kommenden Woche zeigen noch unterschiedliche Szenarien - insbesondere für die nördlichen Landesteile. Wahrscheinlich ist der Montag nach Nebelauflösung deutschlandweit noch meist freundlich. Danach könnte es jedenfalls für den Norden mit dem kurzen Intermezzo des goldenen Herbstes bereits wieder vorbei sein. In den südlichen Landesteilen deutet sich eine Fortdauer des Hochdruckwetters an, die Nebelneigung nimmt zwar voraussichtlich weiter zu und gebietsweise können sich die Nebelfelder auch sehr lange halten, abseits davon könnte das sonnige Wetter aber bis weit in die kommende Woche anhalten.

Dipl.-Met. Sabine Krüger

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 10.10.2017

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