Der Sommer 2017 neigt sich dem Ende entgegen. Wie dabei die aktuellen Badebedingungen aussehen, damit beschäftigt sich heute das Thema des Tages.
Der meteorologische Sommer 2017 tritt just heute in seine letzte Dekade ein. Aber das soll kein Anlass zum Lamentieren sein. Vielmehr bieten die kommenden Tage durchaus die Chance, noch einmal sommerlichen Aktivitäten zu frönen.
Das gilt insbesondere für den Süden unseres Landes, wo sich vom Atlantik her Hoch NILÜFER immer deutlicher bemerkbar macht. Das bedeutet bis einschließlich Donnerstag recht viel Sonne und allmählich ansteigende Temperaturen. Schon am kommenden Mittwoch soll am Oberrhein wieder die 30-Grad-Marke erreicht werden. Das macht nicht jeden glücklich, schließlich steigt damit auch die Wärmebelastung wieder an. Aber es dürfte für die Schüler in Bayern und Baden-Württemberg, die mitten in den Sommerferien stecken, eine große Freude sein.
Schließlich deutet sich damit Freibadwetter an, und auch der eine oder andere Badesee dürfte sich regen Zuspruchs erfreuen. Und das liegt nicht nur am Wetter, sondern auch an den Wassertemperaturen. Diese hängen zwar von vielen Faktoren ab, beispielsweise von der Tiefe des Sees oder seiner Durchmischung. Aber allgemein kann man feststellen, dass die Wassertemperaturen aufgrund der großen Wärmekapazität des Wassers zum Ende der Saison allgemein höher liegen als zu Saisonbeginn.
Und so haben fast alle größeren Badeseen inzwischen Temperaturen von mehr als 20 Grad erreicht. Im Süden gilt dies zum Beispiel für den Bodensee, den Schluchsee im Schwarzwald oder den Ammersee bei München, die alle mit etwa 21 Grad aufwarten können. Sie sind damit recht repräsentativ für die aktuellen Wassertemperaturen, und zwar nicht nur im Süden, sondern in ganz Deutschland. Dies belegt beispielsweise ein Blick in den Nordosten, wo der Ruppiner See bei Neuruppin oder die Müritz bei Waren auch gut 20 Grad aufweisen. Das reicht natürlich auch für ein paar Bahnen oder ein paar Sprünge ins erfrischende Nass. Allerdings muss in der Nordhälfte unseres Landes in den kommenden Tagen, egal bei welcher Outdoor-Aktivität, der Blick immer mal wieder zum Himmel gerichtet werden. Schließlich ziehen dort auch mal dichtere Wolken durch, die mitunter einen Schauer oder ein kurzes Gewitter bringen können.
Etwas schlechter sieht es mit entspannten Stunden am/im Wasser an Nord- und Ostsee aus, und das nicht nur wegen vereinzelter Schauer und Gewitter. Wassertemperaturen um 18 Grad (siehe Abbildung) sind zwar durchaus im Rahmen, bei Maxima der Lufttemperatur um 20 Grad fällt allerdings das Aufwärmen am Strand etwas schwer.
Das sollte am Mittelmeer kein Problem sein. Dort erreichen die Temperaturen in den kommenden Tagen sehr verbreitet Höchstwerte um, teils sogar deutlich über 30 Grad, wobei im Süden Spaniens mit fast 40 Grad die höchsten Werte erwartet werden. Dazu liegen die Wassertemperaturen um 25 Grad.
Allerdings kann da beim Baden kaum noch von Abkühlung gesprochen werden.
Dipl.-Met. Martin Jonas
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 20.08.2017