Thema des Tages: Weltwettertag


Datum 23.03.2017



Am diesjährigen Welttag der Meteorologie stehen Wolken im Fokus. Sie spielen nicht nur eine zentrale Rolle im Wetter- und Klimageschehen sondern beeindrucken uns Menschen seit jeher auch mit ihren vielfältigen und imposanten Erscheinungsformen.

Nahezu jeder Tag des Jahres ist ein Gedenktag an eine Person, Organisation, Erfindung oder an ein historisches Ereignis. Auch der heutige 23. März lässt eine solche Reminiszenz nicht missen. Denn es ist der internationale Tag der Meteorologie oder etwas salopp ausgedrückt "der Weltwettertag". Er erinnert an die am 23.3.1950 in Kraft getretene Konvention der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), die ihren Sitz in Genf (Schweiz) hat. Deutschland wird in dieser Organisation seit 1954 durch den Deutschen Wetterdienst vertreten.

Ziel der WMO-Konvention war es, mithilfe aktueller Wetterdaten der einzelnen nationalen Wetterdienste ein weltumspannendes Datennetz aufzubauen und damit weltweit verlässlichere Wetterprognosen zu liefern. Gleichzeitig sollte die meteorologische Forschung als globales Projekt vorangetrieben werden. Hintergrund war dabei auch, dass die Daten unabhängig von der jeweiligen "politischen Großwetterlage" erfasst werden sollten, d.h. selbst Kriege konnten bisher den Datenaustausch nicht verhindern.

Die WMO wählt jedes Jahr zum Welttag der Meteorologie ein spezielles Thema. In diesem Jahr lautet das Motto "understanding clouds" (englisch für "Wolken verstehen"). Was erst einmal simpel klingt, stellt sich als ambitioniertes Ziel heraus, denn Wolken haben eine enorme Bedeutung für das lokale Wetter, das globale Klima und den gesamten Wasserkreislauf. Viele Forschungsgruppen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit beschäftigen sich mit den mal federleichten, mal gewitterschweren Gebilden am Himmel. Bis heute sind sie immer noch die große Unbekannte im Klimawandel und man sucht nach Antworten auf die Fragen: Wie beeinflussen Wolken das Klima? Und wie beeinflusst das Klima die Wolkenbildung?

Die UN-Organisation nutzt den diesjährigen Weltwettertag auch dazu, eine neue Ausgabe des internationalen Wolkenatlas zu veröffentlichen. Darin sind nicht nur hunderte unterschiedliche Wolken abgebildet (von denen einige sogar erst vor kurzem klassifiziert wurden), sondern auch meteorologische Phänomene wie Regenbogen oder Halos. Zum ersten Mal ist der Wolkenatlas auch online verfügbar (cloudatlas.wmo.int).

Der Welttag der Meteorologie will in diesem Jahr mit seinem Fokus auf Wolken auch die Schönheit der Wolken feiern und daran erinnern, wie Maler, Komponisten, Poeten, Fotografen und Regisseure sich im Laufe der Jahrhunderte von der Ästhetik der Wolken inspirieren ließen.

Schauen Sie doch auch öfter mal nach oben und beobachten Sie die beeindruckende, vergängliche Schönheit der Himmelsgebilde. Aber Vorsicht: Wenn Sie vor lauter Begeisterung und Faszination die Zeit vergessen und plötzlich eine dunkle Wolkenfront heranzieht, könnten Sie schnell aus allen Wolken fallen!

Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 23.03.2017

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