Thema des Tages: Der Mond - ein ständiger Begleiter der Erde


Datum 10.02.2017



Der Mond! Kein Himmelkörper begeistert die Öffentlichkeit mehr als der ständige Begleiter der Erde. Auch in der Nacht auf Samstag steht er mit einer Halbschattenfinsternis teilweise wieder im Fokus.

Ob als "Blutmond", "Supermond" oder einfach nur "Vollmond", der Mond (lateinisch luna) fasziniert viele Menschen auf ganz unterschiedliche Weise. Auch in der Nacht auf den morgigen Samstag rückt der Mond mit einer sogenannten "Halbschattenfinsternis" wieder in den Fokus. Jedoch kommt das Ereignis für die Beobachter auf der Erde nur wenig spektakulär daher. Da der Mond nur durch den Halbschatten der Erde zieht, wird dieser lediglich in einen eher unauffälligen Grauschleier verhüllt. Für Fotografen ist das Ereignis normalerweise dennoch ganz nett, da der Mond beim Untergang in der Gegendämmerung über dem blaugrauen Erdschatten und je nach Standort im Bergschatten selbst steht. Allerdings verdecken vielerorts dichte Wolken den Blick auf den Mond. Die besten Chancen ergeben sich wohl im Nordosten sowie in Teilen der Mitte und des Südens von Deutschland.

Als ständiger Begleiter hat der Mond jedoch auch einen großen Einfluss auf das Leben auf der Erde. Um ihn besser von den Trabanten anderer Planeten des Sonnensystems abzugrenzen, wird er oft auch als "Erdmond" bezeichnet. Mit einem Durchmesser von 3476 km ist er viermal kleiner als die Erde und gleichzeitig der fünfgrößte Mond unter den seinen. Der Abstand zwischen Mond und Erde beträgt im Durchschnitt 384400 Km. Er umkreist die Erde auf einer elliptischen Bahn und benötigt dafür 29,5 Erdtage (Neumond zu Neumond). Gemeinsam bewegen sich Mond und Erde (Schwerpunkt im Erd-Mondsystem) schließlich um die Sonne. Auch aufgrund dieser verhältnismäßig geringen Entfernung ist er bisher der einzige Himmelskörper, den der Mensch neben der Erde jemals betreten hat. Am 20. Juli 1969 war dies der Fall, als Neil Armstrong als Kommandant von Apollo 11 den ersten Fuß auf den Erdtrabanten setzte. Insgesamt gab es im Zeitraum von 1969 bis 1973 weitere fünf erfolgreiche Landeversuche der US-Amerikaner.

Sowohl die mitgebrachten Gesteinsproben als auch die neuste Technik der Observatorien oder der Einsatz von Mondsonden sorgten dafür, dass der Mond das am weitesten erforschte Gestirn des Sonnensystems ist. Nach heutiger mehrheitlich akzeptierter Vorstellung ist der Mond in der Frühzeit des Sonnensystems durch einen gewaltigen Einschlag auf der Erde entstanden. Bei dem Zusammenstoß der Erde mit einem anderen Planeten vor etwa 4,5 Milliarden Jahren wurden viele Trümmerteile freigesetzt, die in Teilen schließlich den Mond bildeten und zu einer atmosphärenlosen Welt machten.

Auf der Oberfläche des Mondes lassen sich durch ein Fernrohr unterschiedliche Gebiete erkennen. Neben den kraterreichen etwas helleren Hochländern können auch die meist runden, etwas dunkleren Tiefebenen (die "Mare") beobachtet werden. Während die mit zahlreichen Einschlagkratern übersäten Hochländer auf die Mondentstehung datiert sind, entstanden die "Mare" in der letzten Phase vulkanischer Aktivität des Mondes vor etwa 3 bis 4 Milliarden Jahren. Entsprechend der Erde kann man durch die Auswertung der Laufzeitkurven von Mondbahnen auf die physikalischen und geologischen Bedingungen im Inneren des Mondes schließen (vgl. Graphik 1). Analog zur Erde umhüllt auch den Mond eine Kruste, die sogenannte Mondkruste, die etwa die obersten 80 km (Vorderseite 60km, Rückseite 100 km) einnimmt. Dieser schließt sich der obere Mondmantel an, der bis in Tiefen zwischen 480 und 500 km reicht und aus basaltischem Tiefengestein besteht. Ihm folgen der mittlere Mantel (bis etwa 1000 km) und der untere Mantel (bis etwa 1300 km). Im Inneren soll sich wahrscheinlich ein kleiner Eisenkern befinden, dessen Existenz aus seismischen Daten jedoch noch nicht eindeutig belegt ist.

Am Himmel ist der Mond meist das auffälligste Gestirn, sodass er zusammen mit der Sonne die Kalender der Menschen prägte. Auf seiner Bahn um die Erde variiert er sein Aussehen und durchläuft verschiedene Mondphasen (vgl. Graphik 2). Den Beginn macht der Neumond. Zu diesem Zeitpunkt steht der Mond von der Erde aus gesehen in Richtung Sonne und geht mit dieser auf und unter. Weil er uns die Nachtseite zuwendet können wir ihn in der Nacht nicht sehen. Nach Neumond bewegt sich der Mond von der Sonne aus gesehen nach Osten und geht daher nach der Sonne unter. In der Abenddämmerung ist für die Menschen ein kleiner Teil der Tagesseite des Mondes zu erkennen, was wir im Verlauf als "zunehmende Mondsichel" wahrnehmen. Befindet sich der Mond von der Sonne aus schließlich neben der Erde, kann man die Hälfte der Tagseite des Mondes erkennen ("Zunehmender Halbmond"). Der Mond geht dann etwa zu Mittag auf und gegen Mitternacht unter. Als "zunehmenden Mond" wird nachfolgend die vierte Mondphase bezeichnet, in der sich der Mond weiter als die Erde von der Sonne entfernt. Dabei steigt die Helligkeit des Mondes für die Beobachter beträchtlich an und lässt den Erdtrabanten bis nach Mitternacht am Himmel strahlen. Steht der Mond von der Sonne aus hinter der Erde, befindet sich die gesamte der Erde zugewandte Mondhälfte im Sonnenlicht. Der sogenannte "Vollmond" geht bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter. Dieser 5. Mondphase folgen der "abnehmende Mond" sowie der "Abnehmender Halbmond". Dabei wandert der Mond um die Erde herum wieder in Richtung Sonne.

Eine "Mondfinsternis" ist nur bei Vollmond möglich. Bewegt sich der Mond genau in der Verlängerung der Verbindungslinie von Sonne und Erde vorbei, tritt er in den Schatten der Erde und verfärbt sich rötlich. Insgesamt kann das Spektakel bis zu sechs Stunden andauern und ist von mehr als der halben Welt zu beobachten. Dabei erscheint die ganze Mondscheibe nur noch in einem dunklen Kupferrot.

Manchmal erscheint den Menschen auf der Erde der Mond besonders groß, sodass die Medienwelt den Begriff "Supermond" erfand. Letztmals war dies wieder Mitte November (15. November) der Fall. Hat der Mond seine erdnächste Bahn erreicht, ist der Mond im Vergleich zu dem erdentferntesten Punkt um bis zu 14 Prozent größer. In Wirklichkeit kann dieser Unterschied mit dem Auge jedoch kaum wahrgenommen werden.

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 10.02.2017

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